Wieso sind Studiengebühren nicht ungerecht? Welche Auswirkungen hat der Wahlausgang in Italien auf die EU? Entscheiden in der Schweiz künftig die Aktionäre über die Managergehälter? Sollte die Wiederaussaat von patentierten Samen verboten werden? Um diese Fragen geht es in unseren Linktipps. Außerdem: Welche Folgen haben höhere Lohnsteuern in den USA auf den Verkauf von Fast-Food?
1. Gebührenfreiheit von Studienplätzen
(wirtschaftlichefreiheit.de, Stefan Winter)
Zunächst wurden die Studiengebühren fleißig eingeführt – nun werden sie peu à peu wieder abgeschafft. Stefan Winter geht in seinem Blogbeitrag der Frage nach, wieso die Gebühren in Deutschland den Stempel der sozialen Ungerechkeit tragen. Er ist der Meinung, dass das zukünftig zu erwartende Einkommen darüber entscheide, ob Studiengebühren zumutbar seien. „Weder eine Gebühr noch eine Steuer kann per se sozial ungerecht sein, sondern es kommt immer darauf an, wer für was wie viel bezahlen muss“, schreibt Winter.
2. „Es passiert etwas in Italien. Etwas Tiefgreifendes“
(presseurop.eu, Katja Petrovic)
Die wirtschaftliche Lage in Italien ist dramatisch: Gestern und heute wird in der drittgrößten Volkswirtschaft Europas gewählt. Presseurop hat Stimmen europäischer Medien zur Wahl zusammengestellt. Der Londoner Economist prophezeit ein Auseinanderbrechen der Eurozone, sollte es der neuen Regierung nicht gelingen, die Wirtschaft anzukurbeln. Die österreichische „Die Presse“ analysiert Silvio Berlusconis „Deutschland-Hetze“ im Wahlkampf, die Angela Merkel zur Lieblingsfeindin mache. „Die Schuldenkrise hat all die alten Stereotypen des ‚effizienten, aber arroganten Deutschen‘ wieder an die Oberfläche gebracht: So war es für den Cavaliere nicht schwierig, den ‚rigiden Teutonen mit seinen unmenschlichen Sparforderungen‘ zum Hauptverantwortlichen für Italiens Misere zu machen“, zitiert Presseurop. Die Financial Times glaubt hingegen, dass die Chancen gut stünden, dass Mario Monti Europa vor Berlusconi „retten“ könne.
3. Millionendämmerung
(faz.net, Jürgen Dunsch)
Noch im vergangenen Jahr führte VW-Chef Martin Winterkorn die Rangliste der Deutschen Spitzenverdiener an, damit könnte nun Schluss sein: In der letzten Woche wurde bekannt, dass er in diesem Jahr einige Millionen weniger verdienen wird. In Sachen Managergehälter tut sich auch in der liberalen Schweiz etwas: Eine Volksabstimmung am 3. März soll über die Entscheidungsmacht von Aktionären entscheiden – und somit auch über die Möglichkeit, beim Abgang eines Managers Entschädigung einzufordern. Die Frage bleibt: Werden in der Schweiz künftig die Aktionäre über einen „gerechten Lohn“ abstimmen?
4. Sojabohnen im Supreme Court: Bowman vs. Monsanto
(freakonomics.com, Kal Raustiala und Chris Sprigman, englisch)
Über 90 Prozent der amerikanischen Sojabohnen-Ernte besteht aus patentierten Samen der Firma Monsanto. Vernon Hugh Bowman, ein Bauer aus dem Bundesstaat Indiana, hat die einmal geernteten Ölfrüchte wieder ausgesät – obwohl Monsanto das vorher vertraglich verboten hatte. Monsanto verklagt Bowman. Der Supreme Court muss nun klären, ob die Patentrechte des Saatgutherstellers durch die Wiederaussaat verletzt wurden. Das Urteil könnte wegweisend sein, schließlich vermehren sich Pflanzen von selbst.
5. Wie US-Steuern auf die Burger-Preise durchschlagen
(wallstreetjournal.de, Shelly Banjo, Annie Gasparro und Julie Jargon)
Dass US-Amerikaner künftig höhere Lohnsteuern zahlen müssen, treibt die großen Lebensmittelhersteller um: Die Amerikaner haben in Zukunft 110 Milliarden Dollar jährlich weniger zur Verfügung. Grund genug, die Gewinnprognosen zu senken. Burger King hat nun die Preise gesenkt – und wirbt mit billigen Menüs statt mit Salat und Smoothies. Auch Kraft Foods bringt günstigere Lebensmittel in den Handel. Höhere Benzinpreise und steigende Löhne unterstreichen das Problem. Die Krise in den USA jedenfalls scheint noch lange nicht zu Ende.
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